Liebesgedichte

Ludwig Achim von Arnim – LIEBESLIED

LIEBESLIED 

Was jagt mich,
So matt und müde?
Ich such dich
In meinem Liede,
Ich such dich
In meinem Jagen;
Hier muß ich
Die Buchen fragen.

Die Frage
Im Widerhalle
Wird Klage,
Daß Laub schon falle;
Es falle
Weil es ermattet,
Es walle,
Wenn es dir schattet,

Das Windspiel
Mit deinem Bande,
Vergißt Spiel
Und spürt im Sande;
Es legt sich
Mit seinem Munde,
Es hört dich,
Verliert die Kunde.

Es weint dann,
Wie Kinder weinen,
Und gräbt dann
Mit seinen Beinen;
Begräbt sich
Im tiefen Sande,
Begrabt mich
Im Heldenlande,

In weichen Armen
In stillem Kuß,
Zu lang mir Armen
Fehlt der Genuß.
Begrab mich
Und meine Lieder,
Bald komm ich
Und hol dich wieder.

Autor: Ludwig Achim von Arnim


Jetzt Teilen

Facebooktwitterpinteresttumblrmail


Hoch