Liebesgedichte

Sommerduefte

Das Mädchen ging allein am Strand,
ein Hemdchen trug sie nur am Leibe
und eine Blume in der Hand
– nur so zum Zeitvertreibe.

So traf ich denn das schöne Kind…
Verlegen senkte sie die Blicke.
Da hob ein leichter Sommerwind
ihr Hemd zu meinem Glücke.

„Was ist es, dass dich an mir reizt?“,
So fragte kess die süße Kleine.
„Die Blume, die sich üppig spreizt?“
„Oh, nein! Die Knospe… deine!“

Drauf sah sie mich ganz schelmisch an
und spielte sinnlich mit der Blüte:
„Bin ich ein Weib…? Bist du ein Mann…?“
Und lachte, meine Güte!

Und plötzlich traf mich aus der Luft
– gleichwie in einem schweren Wische –
der Blume reifer Sommerduft
und süße Mädchenfrische!

Dann fiel die Blume in den Sand…
Das Mädchen sank gewillt daneben.
Ich hielt ihr Hemdchen in der Hand
– und sah die Knospe beben!

Autor: unbekannt


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