O Du drey- viermahl mehr glückseeliger
als ich!
Der du der Liebsten Glantz
in deinem Auge trägest
und selbst zu lieben sich
das schöne Kind bewegest
daher sie nur wird stoltz
sieht weit hin über mich
Giebt ihre Gunst ihr selbst
und achtet mehr auff dich
In dem du bist bemüht
und höchsten Fleiß anlegest
daß du dich
wie sie sich
an allen Gliedern regest
durch dich schaut sie sich an
und redet selbst mit sich.
Du rechtes Freuden-werck
von früh an bis zu Nachte
wie mach‘ ichs
daß ich sie doch einmahl so betrachte
als wie du allzeit thust?
So meyn‘ ich kan es gehn
Versuch es einen Tag
und gönne mir dein Glücke.
Und daß ich wieder gleich
in ihre Blicke blicke
So laß dies Auge hier
an deine Stelle stehn.
Paul Fleming