Noch mischt sich das Gold
Noch mischt sich das Gold unserer Augen,
Noch fällt ein scheuer Strahl
Auf die lächelnde Madonna
Im blauen Saal.
Noch öffnen sich unsere Arme
Beim Kommen und Gehen weit
Und unsere leuchtenden Herzen
Tragen wir über dem Kleid.
Und alle Liebesglocken
Hängen uns noch im Ohr.
Es fallen und steigen die Locken
Im Engelchor.
Und im tiefgrünen Raume,
Da tanzet unser Kind.
Es wieget sich auf den Zehen
Und hebet sein Röcklein lind.
Und über unserem Garten
Glänzet der Lilienschnee
Es spiegeln die weißen Flammen
Sich zart im blauen See.
Noch sind unsere Hände verschlungen
Noch schluchzen die Vögel leis.
Und mit den seligsten Tränen
Füllt sich der Zauberkreis.
Autor: Hugo Ball