Liebesgedichte

Liebesgedicht Charlotte von Ahlefeld – Sonett

Als mir, von goldner Freiheit noch umfangen,
Des Daseyns Fülle blühend sich erschloß,
Da war’s ein dunkles, heiliges Verlangen,
Das über mich der Sehnsucht Flammen goß.

Da blickt ich froh und kühn in die Gefilde
Der Zukunft hin, von Morgenroth beglänzt;
Das Leben schien in ungetrübter Milde
Von der Natur mir tausendfach umkränzt.

Und doch – von allen Blüthen, die es schmücken,
Von allen Freuden, die das Herz beglücken,
Verdient nur eine, daß man sie beweine.

Es ist das süße, trunkene Entzücken,
Das nur durch Schweigen wagt sich auszudrücken
In stummer Liebe seeligem Vereine.

von Charlotte von Ahlefeld


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